Kein Fuchskeks-Tutorial - Dafür mein kleines Learning über Perfektionismus
Perfektion loslassen und den Moment genießen: Was ich beim Keksbacken mit meiner Tochter gelernt habe
Dies hätte ein Beitrag passend zur Fuchs-Mottoparty werden sollen. Bei Pinterest stöberte ich durch Ideen und stieß auf Kekse, die wie ein Fuchs aussahen. Der Grund weswegen hier nun keine Anleitung dazu steht, ist: Ich bin grandios gescheitert. Gescheitert an meinen eigenen Erwartungen, an meinem Perfektionismus, der nicht von mir ablassen will.
Heute habe ich nicht gewonnen, aber dafür etwas gelernt.
Während ich vollgeschmiert mit Zuckerguss fast angefangen hätte zu weinen, weil die Kekse nicht annähernd wie Füchse aussehen wollten, hat meine Tochter fröhlich weiter Kekse verziert. Sie hat sie mit so vielen Bergen Streuseln bestreut, das die Hälfte davon daneben purzelten. Die wurden, immer wenn ich sie nicht direkt ansah, in den Mund gestopft.
Als ich sie dabei beobachtete kam der Aha-Moment: Es ging gar nicht um die perfekten Kekse. Es ging darum, gemeinsam Zeit zu verbringen und einfach Spaß zu haben.
Es sind keine Fuchskekse geworden, obwohl wir eine Fuchsparty planen. Stattdessen gibt es jetzt bunte, unperfekte Herzchen-Kekse. Schmecken tun sie und die Vorfreude auf den Geburtstag ist noch ein wenig mehr gewachsen.
Meine kleinen Learnings:
1. Den Perfektionismus loslassen Perfektionismus kann unglaublich blockierend sein. Wenn wir ständig das perfekte Ergebnis anstreben, vergessen wir oft, den Moment zu genießen. Mein „Scheitern“ an den Fuchskeksen hat mir klar gemacht, wie befreiend es sein kann, den eigenen Anspruch runterzuschrauben. Das Ergebnis war vielleicht nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber der Prozess selbst wurde dadurch viel entspannter – und die Freude am gemeinsamen Tun umso größer.
2. Kreativität aus Kinderaugen sehen Während ich der Idee von perfekten Fuchs-Keksen noch nachtrauerte, verzierte meine Tochter die Kekse fröhlich. Für sie war das Resultat nicht entscheidend, sondern der Spaß daran - und dass, obwohl sie die Kekse in ihrer Klasse verteilen wollte. Kinder haben diese wundervolle Gabe, in allem etwas Schönes zu sehen. Diese Sichtweise dürfen wir uns gerne mal abschauen, uns selbst etwas weniger ernst nehmen und uns erlauben, aus dem Moment heraus zu gestalten, ohne zu planen, wie das Ergebnis sein „muss“.
3. Gemeinsame Zeit statt perfektes Ergebnis Statt die Kekse alleine zu backen und unzählige Versuche zu starten, bis sie perfekt aussehen, habe ich die Zeit mit meiner Tochter genossen. Wir haben improvisiert, mit Schokoschrift Gesichter auf die Kekse gemalt und am Ende wurden es bunte Kekse in Herzform – weit entfernt von meinem ursprünglichen Plan. Doch genau das machte sie besonders. Denn sie waren ein gemeinsames Werk, etwas, das wir zusammen geschaffen haben. Gerade bei Familienaktivitäten ist oft das Zusammensein wichtiger als das Ergebnis. Und diese Momente bleiben in Erinnerung.
4. Im Moment sein und den Druck loslassen Es muss nicht immer alles perfekt sein, und es muss auch nicht immer ein konkretes Ziel geben. Manchmal kann man sich einfach treiben lassen, sich in den Moment fallen lassen und diesen bewusst genießen. Unser Alltag ist oft schon voller Erwartungen und To-do-Listen. Das Keksbacken hat mich daran erinnert, dass es völlig okay ist, sich Zeit für etwas Ungeplantes, Lockeres und Unperfektes zu nehmen.
5. Kleine Lektionen für die Kindererziehung „Mama, ich finde sie trotzdem schön“, meinte meine Tochter. Sie hat mich daran erinnert, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein. Diese kleine Lektion zeigt, wie wichtig es ist, Kindern und auch uns selbst ein Umfeld zu bieten, in dem Fehler erlaubt sind. Wenn wir lernen, über uns selbst zu lachen und das Unperfekte zu akzeptieren, geben wir ihnen ein wertvolles Geschenk: die Fähigkeit, sich selbst und das Leben mit Leichtigkeit zu betrachten.
Ich möchte vermehrt darauf achten, den Perfektionismus ab und zu über Bord zu werfen und dafür mehr mit Zuckerguss und Streuseln zu kleckern - einfach ein bißchen mehr Konfetti im Leben zuzulassen.